
Einführung in die Thematik der Gebäudesanierungen
Der Gebäudebestand hat nach, wie vor ein enormes Potential, Energie einzusparen. Damit ist nicht einmal die sparsame Energieerzeugung gemeint, wie sie auch im Altbau unter Umständen mit Wärmepumpen durch die Nutzung von Umweltwärme möglich ist, sondern die Tatsache, dass man den Energiebedarf von Altbauten reduzieren kann. Als Ulmer Energieberater habe ich in der Region schon hunderte Häuser berechnet, seit 2006. Es ist immer wieder erstaunlich, dass der Energiebedarf so erheblich reduziert werden kann – und ich meine hier die Endenergie und nicht den politischen Wert der Primärenergie. Die beste Energie, ist die eingesparte.
Bedeutung der Energieeffizienz
Das Gebäude, Energiegesetz (GEG), das aus der Energieeinsparverordnung (ENEV) und davor aus den Wärmeschutz Verordnungen hervorgegangen ist, hat unter der Führung von Robert Habeck (Grüne) einen schlechten Ruf bekommen. Es ist praktisch nur noch vom Heizgesetz die Rede. Das liegt daran, dass insbesondere Wärmepumpen gefördert wurden und werden und zwar mit normalerweise 55 % Zuschuss. Das gilt nicht in Ulm, sondern bundesweit. Es ist das Förderprogramm Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG).
Weitaus weniger gefördert wird im gleichen Programm, wenn man den Energiebedarf des Gebäudes absenkt durch Dämmung von Bauteilen, beziehungsweise deren Ersatz, wie zum Beispiel durch den Einbau neuer Fenster. Hierfür gibt es nur 15 % Zuschuss, beziehungsweise 20 % (mit individuellem Sanierung s-Fahrplan). Das scheint aus meiner Sicht als Energieberater in Ulm die Verhältnismäßigkeit nicht zu stimmen.
Es ist schon richtig, dass Wärmepumpen insofern Energieeffizient sind, als sie mit 1 kWh Strom im besten Fall um die 4 kWh Heizenergie erzeugen können. Und es ist wirklich eine wunderbare Technik, die es auch schon seit vielen Jahrzehnten gibt. Letztlich ist jeder Kühlschrank nichts anderes, als eine Wärmepumpe, die andersrum läuft, also eine Kältepumpe. Und ich erinnere mich noch an die Kühlschränke von Bosch mit dem vertikal angebrachten Hebel an der Tür Wärmepumpen gibt es so gesehen schon seit 1918! Ich bin selbst gerade dabei, einen fast 70 Jahre alten Kühlschrank aus einem Ferienhaus zu entsorgen. So lange hat er durchgehalten.
Warum es aber eigentlich gehen sollte. Im Rahmen des Gebäude Energiegesetzes, ist die Energieeffizienz von Gebäuden. Alles oberhalb des absoluten Nullpunkt strahlt Energie an die Umgebung ab, wenn diese weniger Energie hat. In einer klaren Nacht auch im Sommer bei 20 °C hat das gegenüber, nämlich das Weltall -273 °C. Entsprechend stark ist die Abstrahlung von Wärme direkt ins Weltall hinaus. Einiges bleibt natürlich in der Atmosphäre hängen aber das Prinzip ist immer das gleiche. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen zwei Objekten ist, desto stärker ist die Abstrahlung und da kommt auch schon der U Wert ins Spiel. Der wird nämlich angegeben in Watt pro Quadratmeter und Kelvin ergibt also an mit welcher Leistung (in Watt) 1 m² Bauteil, wie Wand oder Dach oder Fenster an sein gegenüber abstrahlt multipliziert mit de der Temperaturdifferenz. Das gilt für Ulm genauso wie für den Rest der Welt.
Aktuelle Situation in Ulm
Wie in vielen anderen deutschen Städten auch, gibt es auch in Ulm und um Ulm herum jede Menge Häuser, die seit Jahrzehnten sehr viel Energie an die Umgebung abgestrahlt haben. Insbesondere bei der aktuellen wirtschaftlichen Situation wäre es gar nicht mehr möglich, die Stadt komplett neu zu bauen. Großes Potenzial steckt allerdings in der energetischen Sanierung und auch im Ausbau von Dach geschossen. Da muss auch das Stadtplanungsamt noch etwas über sich hinaus wachsen, denn es ist mit unter nicht einfach, Lösungen für separate Erschließung für 1 l Wohnungen im Dach geschossen genehmigt zu bekommen und auch mit der Größe von Dachgauben im Sinne einer Verdichtung und Schaffung von zusätzlichen Wohnraum, muss hier dringend ein Umdenken erfolgen. Es ist nicht so, dass es nicht möglich ist. Und mit guten Argumenten und einem Miteinander habe ich schon viele solche Lösungen finden können. Dennoch sind wir auch viele Fälle bekannt, in denen es aus meiner Sicht als Ulmer, Energieberater und Architekt durchaus möglich gewesen wäre, zusätzlichen Wohnraum mit geringem Energiebedarf zu schaffen.
Überblick über die aktuellen Förderungen in Ulm
In Ulm gibt es sowohl staatliche Förderprogramme, wie überall anders auch, als auch regionale, beziehungsweise kommunale Förderungen.
Staatliche Förderprogramme
Im Wesentlichen ist hier die BEG zu nennen (Bundesförderung für Energie, effiziente Gebäude), ein Hauptbestandteil des so genannten Heizgesetzes. Jetzt ist mir dieses Wort selbst rausgerutscht, obwohl ich es als Energieberater aus Ulm unermüdlich verkündigt, dass es sich um das Gebäude Energiegesetz (GEG) handelt. Das liegt wohl daran, dass es eben wirklich ein Wärmepumpengesetz ist, weil nur diese Anlagentechnik so stark gefördert wird und das eigentliche Potenzial der echten Energieeinsparung somit ins Hintertreffen geraten ist.
Kommunale Förderungen in Ulm
Die Stadt Ulm bietet einiges an Förderung für die energetische Sanierung. Hier eine kleine Liste, die die Stadt Ulm veröffentlicht hat:
Baubegleitung: Der Zuschuss für eine Baubegleitung beträgt 50 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 5.000 Euro/Antragstellenden.
Nachwachsende Dämmstoffe: Die Höhe des Zuschusses beträgt 20 Euro/m². Der maximale Förderbetrag liegt bei 5.000 Euro je Gebäude.
Umstellung Ölheizung auf regenerative Quellen, Wärmepumpe oder Anschluss an Wärmenetz: Der Zuschuss beträgt 5.000 Euro + 1.000 Solarthermiebonus (nicht bei einem Anschluss an ein Wärmenetz). Bei Mehrfamilienhäusern wird der Zuschuss je ersetzte Etagenheizung mit einer Deckelung bis 15.000 Euro gewährt.
Umstellung Gasheizung oder Elektrospeicherheizung auf regenerative Quellen, Wärmepumpe oder Anschluss an Wärmenetz: Der Zuschuss beträgt 3.000 Euro + 1.000 Solarthermiebonus (nicht bei einem Anschluss an ein Wärmenetz). Bei Mehrfamilienhäusern wird der Zuschuss je ersetzte Etagenheizung oder je von Elektrospeicheröfen umgerüstete Wohneinheit mit einer Deckelung bis 12.000 Euro gewährt.
Gebäudeintegrierte Photovoltaik (GIPV) in Wohn- und Bürogebäuden: Gefördert wird die architektonische, bauphysikalische und konstruktive Einbindung von PV-Elementen in die Gebäudehülle. Der Zuschuss beträgt 400 Euro/kWp.
Dach- und Fassadenphotovoltaik im Gebäudebestand und als Parkplatzüberdachung: Gefördert werden Anlagen, die im baulichen Zusammenhang stehen mit 75 Euro/kWp bis maximal 100 kWp.
Prüfung von bestehenden Photovoltaik- und Solarthermieanlagen: Gefördert werden Prüfungen durch Fachfirmen von Anlagen, die älter als 20 Jahre sind mit einer Übernahme mit 50 Prozent bis zu 500 Euro.
Stecker-PV-Anlagen: Gefördert wird die Installation von steckerfertigen PV-Anlagen (auch Balkon-PV und Mini-Solar genannt) bis zu einer Wechselrichterleistung von 800 Watt mit 50 Prozent, bis zu 150 Euro je Wohneinheit.
Das ist schon nicht schlecht, jedoch sind die staatlichen Förderungen im Großen und Ganzen besser und schließen zusätzliche, regionale Förderungen zum Teil aus. Aus diesem Grund liegt das Haupthauptaugenmerk auf den Bundesförderung.
Auswirkungen der Wahl auf Förderungen
Als Ulmer Energieberater gehe ich davon aus, dass wir in der Folge der Wahl, die kommende Woche stattfindet, sicherlich auch am Gebäude Energiegesetz beziehungsweise an der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude Änderungen kommen werden. Was die Wärmepumpen angeht, halte ich das auch für sinnvoll. Es ist schließlich immer so, dass Preise für Produkte und Leistungen, sobald sie gefördert werden, angehoben werden. Es ist zum Beispiel nicht nachvollziehbar, wie eine Luft-Wasser Wärmepumpe im Schnitt 35.000 € für ein Einfamilienhaus kosten kann. Letztenendes ist es nichts anderes als eine Klimaanlage, die rückwärts läuft und eine Klimaanlage mit einer zehn KW Leistung kann man bereits für 5000 € kaufen. Da kommt dann noch der Einbau dazu und bei der Wärmepumpe braucht man noch einen Wärmespeicher, und die Einbindung in die Hydraulik. Dennoch sollte die Nachrüstung einer Wärmepumpe auch für 15-20.000 € möglich sein. Wir werden sehen, wie nach der Abschwächung der Förderung die Preise für Wärmepumpen sinken werden.
Politische Veränderungen und deren Einfluss
Es ist sicherlich sinnvoll, dass der Start durch Subventionen und auch durch Gebote und Verbote steuert. Allerdings konnten wir bei der aktuellen Regierung sehen, dass vieles über reguliert wurde, die Verbote, beziehungsweise die Ziele zum übereifrig gesetzt wurden und vor allem, dass es sehr viel hin und hergegeben hat, und die Leute verunsichert sind als Energieberater. In Ulm habe ich das direkt immer gemerkt und auch aktuell kann ich eine Zurückhaltung bei Hauseigentümer erkennen. Es ist nicht so, dass ich nichts zu tun hätte – im Gegenteil durch die anstehende politische Veränderung habe ich gerade in den letzten Wochen so viele Bestätigungen zu Anträgen und Fördermittelanträge gestellt, wie lange nicht. In 95 % der Fälle ging es um den Einbau einer neuen Wärmepumpe, beziehungsweise deren Förderung.
Erwartungen und mögliche Szenarien
Ich gehe davon aus, dass die Förderung für Wärmepumpen deutlich reduziert wird und man kann eigentlich nur hoffen, dass die Politik erkennt, dass insbesondere die energetische Sanierung von Bauteilen und die Herstellung einer Luftdichtheit, sowie der Einbau von raumlufttechnischen Anlagen mit Wärmerückgewinnung Mittel – und langfristig die beste Möglichkeit für den Start darstellt, wirklich Energie zu sparen. Die Elektrifizierung der Wärmeerzeugung geht auch im Zusammenspiel mit der Elektromobilität womöglich etwas zu schnell. Insbesondere ist die Frage, ob Deutschland wieder zur Kernenergie zurückfinden wird, zumal diese zumindest aus der Sicht der CO2 Diskussion von großen Vorteil ist. Wir brauchen nun mal Strom – insbesondere dann, wenn wir das Land so umbauen, dass wir noch mehr Strom brauchen und zwar rund um die Uhr und besonders im Winter, nachdem wir die Wärmeerzeugung elektrifiziert haben. Eine Speicherung, so großer Massen an Energie ist illusorisch. Wir müssen die Energie schon erzeugen, wenn sie gebraucht wird.
Die Rolle der Energieberater in Ulm
Als Energieberater in Ulm bin ich davon überzeugt, dass es der richtige Weg ist, zunächst einmal den Gebäudebestand möglichst genau zu analysieren, um dann die richtigen Entscheidungen für die Zukunft für den Altbau treffen zu können.
Wie Energieberater unterstützen können
Die Gebäude Energieberatung ist nicht mehr banal. Es ist ein äußerst komplexer Vorgang, der ohne Software praktisch nicht mehr zu bewerkstelligen ist. Insbesondere im Altbau gibt es einfach viele Zwänge und man muss genau erkennen, wie man am besten auf die vorhandene Situation reagiert. Im Gebäude Energiegesetz und auch in der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude gibt es viele Vorschriften, Mindestanforderungen für einzelne Bauteile und auch für die Gebäude Energiebilanz insgesamt. Aus meiner Sicht kann nur durch die Modellierung eines digitalen Zwillings eines Gebäudes in einem dreidimensionalen Modell alles erfasst und optimal auf die Gegebenheiten reagiert werden. Auch kann nur so punktgenau Stärken und Güte der Dämmung festgelegt werden, um möglichst exakt die Anforderungen gemäß der Fördermittelrichtlinien zu erfüllen, ohne dabei mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Praktische Tipps für Hauseigentümer
Ersten Tipp, den ich als Ulmer Energieberater geben kann – und da würden wir sicherlich alle Kollegen zustimmen – ist es, sich einen Überblick zu verschaffen. Nutzen Sie dafür den individuellen Sanierungsfahrplan und geben Sie dafür etwas Geld aus. Es gibt tatsächlich Unternehmungen, die Energieberater beschäftigen, welche am Tag bis zu fünf solcher Beratungen ausarbeiten müssen – als Vorgabe im Rahmen einer betriebswirtschaftlichen Geschäftsmodells. Sie können sich sicher vorstellen, dass die Individualität, die tatsächlich benötigt wird, hier einfach zu kurz kommt. Unter Energieberatern in Ulm und über Ulm hinaus spricht man von Fließband Fahrplänen. Wenn Sie sich nach Preisen und Leistungen informieren, vergleichen Sie insbesondere auch die Leistungen, die hinter den Preisen stehen und nicht nur die Preise als solche. Das gilt generell beim Bau. Das wichtigste ist immer die Baubeschreibung. Denn anders als beim Autokauf, können Sie sich beim Bau, und das betrifft auch die Sanierung, erst hinterher ansehen, was sie bekommen haben. Umso wichtiger ist es, dieses fiktive Produkt so genau zu beschreiben, wie es nur irgendwie geht.
So nutzen Sie Fördermittel effektiv
Wie bereits erwähnt, ist die Grundlage für eine effektive Nutzung von Fördermitteln, die möglichst genaue Abbildung eines Altbaus in einem möglichst dreidimensionale Modell innerhalb eines Gebäude Energiebilanz – Computerprogramms. So kann man durch die Eingabe von Bauteilschichten, wie z. B. Innenputz, Mauerwerk, Außenputz, Wärmedämmung und WDVA-Putzaufbausystem erkennen, wie stark die Dämmung sein muss, um der Mindestanforderung im BEG zu entsprechen. Aber es gibt zum Beispiel auch noch eine zweite Anforderung, nämlich die an das HT´, also an die gesamte Abstrahlung von Wärme des Gebäudes über seine Außenflächen. So kann es also sein, dass man durch eine 2 cm stärkere Dämmung einen besseren Energieeffizienz Haus Standard erreichen kann. Das alles kann man nicht erahnen, sondern muss es in einer Software konkret ausrechnen. Und zwar für jedes Haus individuell. So kann es zwar sein, dass ich für eine etwas stärkere dämmung etwas mehr Geld ausgeben muss, gleich haben aber eine deutlich höhere Förderung erhalte, so dass das wirtschaftlich sinnvoll ist.
Energieberatung in Anspruch nehmen
Wenn Sie also in Ulm einen Altbau haben oder in der Umgebung von Ulm, dann kann man Ihnen nur empfehlen, eine Energieberatung in Anspruch zu nehmen. Als Ulmer Energieberater bin ich immer auf dem neuesten Stand in Sachen Fördermittel Richtlinien, Berechnung Vorschriften, Bauprodukte und ich kenne auch viele ausführende Firmen, wobei ich keinerlei scheu habe, mit Firmen zusammen zu arbeiten, die ich noch nicht kenne und mit denen sie aber gute Erfahrungen haben, beziehungsweise die bei Ihnen in der Nähe ansässig sind.
Fazit und Ausblick
Noch ist die neue Regierung nicht gewählt, und selbst wenn sie gewählt ist, wird es einige Zeit dauern, bis das Gebäude Energiegesetz, beziehungsweise die Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude möbliert wird. Ich bin jederzeit für Sie und Ihren Altbau verfügbar und kann Ihnen ein gutes Energiekonzept für eine gute Zukunft in ihrem Altbau ausarbeiten. Damit bekommen Sie eine gute Entscheidungsgrundlage und aus meiner Sicht – und da werden wir auch alle anderen Ulmer Energieberater zustimmen – ist der Zeitpunkt für eine Energieberatung und auch für die Stellung von Fördermittelanträgen jetzt richtig. Eigentlich gibt es keine Begründung, zu warten, denn ich gehe davon aus, dass die Förderungen zumindest nicht besser werden.
Till Hermann, Architekt und Energieberater in Ulm und Umgebung
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